Fächerahorn als Bonsai

Fächerahorn (Acer palmatum)



Allgemeines 

Der Fächerahorn und die etwa 500 davon abgeleiteten Zuchtformen gehören zu den zu den schönsten und beliebtesten Laubbonsais.

Der Fächerahorn kommt in seiner asiatischen Heimat als kleiner Baum vor. Er bevorzugt sonnenexponierte und luftige Plätze.

Die gegenständigen Blätter sind bis tief in die Mitte in fünf bis elf zugespitzte Lappen gespalten. Der Austrieb erfolgt sehr früh. Dabei sind die Blätter rötlich, später grün und im Herbst färben sie sich orange-rot. Der Stamm ist meist glatt, wobei       sich im Alter ein Streifenmuster                     Acer palmatum "Deshojo" im Herbst

bildet. Einzelne Sorten wie z.B. der A.palmatum „Arakawa“ entwickelt eine tiefrissige Borke.

Im Laufe der Jahre haben sich viele, für die Bonsaigestaltung bestens geeigente Sorten entwickelt, wie z.B. der A. palmatum „Deshojo“, der A.p. „Seigen“ oder der A.p. „Beni Chidori“.

                                                                       


Standort

Der Fächerahorn sollte als Freilandbonsai das ganze Jahr im Freien stehen. Er bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen, vor starken Wind geschützten, jedoch luftigen Standort.

Ist der Standort vollsonnig kann es leicht zu Verbrennungen an den Blättern und Blatträndern kommen.

Die Überwinterung kann im Freien oder in einem Gewächshaus unter Kalthausbedingungen erfolgen. Er ist nur bedingt winterhart, d.h. dass Temperaturen unter minus 5 Grad bereits zu Schäden im Wurzelbereich führen können.

Wird der Baum im Beet ohne Schale eingesenkt sollte er vor Sonnenstrahlen und kalten Winden geschützt werden. Bei strengem Frost sollte der Baum zusätzlich mit einer Folie oder Luftpolsterfolie abgedeckt werden.

Eine optimale Überwinterungstemperatur liegt zwischen maximal +8 und -5 Grad.


Umtopfen 

Der Fächerahorn sollte als junger Baum jedes Jahr umgetopft werden. Ältere Exemplare, etwa ab 10 Jahre, alle 2 bis 3 Jahre im zeitigen Frühjahr mit gleichzeitigem Wurzelschnitt, bevor die Knospen anschwellen.

Als Erdmischung hat sich eine Mischung aus Akadama, Pikiererde und Sand im Verhältnis 2:1:1 bewährt.

Nach dem Umtopfen sollte der Baum unbedingt frostfrei aufgestellt werden.



Gießen

Der Fächerahorn hat wegen seiner Laubfülle einen recht hohen Wasserbedarf. Das Substrat sollte nie völlig austrocknen, da sonst die feinen Wurzel Schaden nehmen können. An heißen Sommertagen kann ein mehrmaliges Gießen erforderlich sein, selbst wenn der Baum schattig steht.

Bei einer guten Drainageschicht sollte das überschüssiges Wasser ablaufen.

Staunässe, als auch zu trockenes Substrat, im Sommer, wie auch im Winter sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Als Gießwasser sollte man vorzugsweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwenden. Zu häufiges oder zu geringes Gießen, wie auch das Gießen mit zu hohem Salzgehalt im Wasser führt zu braunen Blattspitzen.


Schneiden

Handelt es sich um einen jungen Bonsai, so sollen das Dickenwachstum und die Feinverzweigung zunehmen. Hierzu lässt man die jungen Triebe auf 7 bis 8 Blattpaare heranwachsen und schneidet diese dann auf zwei bis drei Blattpaare zurück. Einzelne Äste deren Dickenwachstum nicht ausreichend ist, lässt man über das ganze Jahr wachsen.

Kommt der Baum seiner gewünschten Form näher, können die Triebe (7 bis 8 Blattpaare) bis auf ein bis zwei Blattpaare eingekürzt werden.

Sind die Abstände am Ast zwischen den einzelnen Blättern zu groß, schneidet man den ganzen Ast ab. Der aus schlafenden Augen austreibende neue Ast hat kürze Blattabstände.

Große Blätter schneidet man während der gesamten Wachstumsperiode ab und lässt lediglich die Blattstiele stehen. Kurze Zeit 

später entwickeln sich in den                                                     Acer palmatum "Beni Chidori"

Blattachseln neue Triebe, wobei die Blätter

jedoch wesentlich kleiner sind.

Bei einem fertigen Bonsai soll nur noch die Form erhalten bleiben. Hierzu wird der frische Austrieb pinziert. D.h. sobald sich die Knospen öffnen, werden die ersten kleinen Blätter mit den Fingerspitzen oder unter Zuhilfenahme einer Pinzette heraus gezupft. Als Folge bildet der Baum kleine Blätter mit kurzen Abständen aus.

                                                                                                                                                                             

Bei guten Wachstumsbedingungen verträgt der Ahorn im Frühsommer einen kompletten Blattschnitt. Diese Maßnahme sollte jedoch nicht allzu oft durchgeführt werden, da die Pflanze dadurch geschwächt wird.

Um die Form eines Fächerahorns zu erhalten, wird dieser vor Anschwellen der Knospen im zeitigen Frühjahr ausgedünnt. Störende, als auch dicke Äste können gefahrlos entfernt werden.


Drahten

Einjährige Äste lassen sich problemlos drahten. Allerdings ist bei der empfindlichen Rinde Vorsicht geboten. Verletzte Rinde oder Druckstellen vom Draht, sowie eingewachsener Draht hinterlassen Narben, die noch über Jahre noch zu sehen sind.

Während der Wachstumsperiode muss die Drahtung regelmäßig kontrolliert werden, da der Draht, bedingt durch das Dickenwachstum, bereits nach kurzer Zeit einwächst. So kann es sein, dass im Frühjahr angelegter Draht bereits im Mai wieder abgenommen werden muss.

Bei älteren Ästen wäre es ratsam diese abzuspannen.



Düngen


Um eine gesunde Pflanze zu erhalten ist eine gute, regelmäßige Düngung unerlässlich. Düngebeginn ist nach dem Austrieb und endet mit Einsetzen der Herbstfärbung.

Bevorzugt wird mit organischem Dünger in fester- oder flüssiger Form, in 14tägigen Abständen, gedüngt.

Bäume die frisch umgetopft worden sind werden nicht gedüngt.





Hildesheim, Februar 2021


zusammengestellt von 


Josef





Quellen:

Horst Stahl "Vom Grundkurs zum Meister"

Werner M. Busch "Bonsai"





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