Dreispitzahorn als Bonsai

Dreispitzahorn (Acer buergerianum)


Allgemeines 

Der Dreispitzahorn gehört wie der Fächerahorn zu den schönsten und beliebtesten Laubbonsai. Er kommt ursprünglich aus China und Japan.

Positive Eigenschaften des Dreispitzahorns, sind seine Schnellwüchsigkeit und seine gute Schnittverträglichkeit was die besten Voraussetzungen für eine Bonsaigestaltung sind.

Die kleinen Blätter bestehend aus drei kleinen „Blattlappen“ gaben dem Ahorn seinen deutschen Namen. Diese sind im Austrieb hellorange, färben sich später grün und ändern zum Herbst hin ihre Farbe in rot-orange.


Die Borke ist grau, selten gefurcht und blättert bei älteren Bäumen ab. Die unterschiedlichen Farbtöne geben der Rinde einen alternden Charakter.


Der Dreispitzahorn ist dem hier heimischen Feldahorn optisch ähnlich.


Standort

Der Dreispitzahorn sollte als Freilandbonsai das ganze Jahr im Freien stehen. Er hat allerdings eine begrenzte Frosthärte.

Er bevorzugt einen vollsonnigen Standort. Während der heißen Monate sollte er jedoch im lichten Schatten aufgestellt werden.

Im Spätsommer kann er wieder sonnig stehen, damit das Laub im Herbst eine prächtige Herbstfärbung bekommt.

Die Überwinterung kann im Freien oder in einem Gewächshaus unter Kalthausbedingungen erfolgen. Er ist bedingt winterhart. D.h. Temperaturen unter minus 5 Grad sollten vermieden werden, damit das stark ausgeprägte Wurzelwerk keinen Schaden nimmt.

Wird der Baum im Beet eingesenkt sollte er vor Sonnenstrahlen und kalten Winden geschützt werden. Bei strengem Frost kann der Baum z.B. mit einer Folie oder Luftpolsterfolie abgedeckt werden.

Eine optimale Überwinterungstemperatur liegt zwischen +5 und max. -10 Grad. (nur bei optimalen Überwinterungsbedingungen)



Umtopfen 

Der Dreispitzahorn sollte wegen seines starken Wurzelwachstums spätestens alle 2 Jahre im zeitigen Frühjahr (März / April) umgetopft werden.
 Bei gleichzeitigem Wurzelschnitt werden die Wurzeln über die Zeit angeregt um ein gut verzweigtes Wurzelsystem zu entwickeln.

Dadurch bildet der Dreispitzahorn über die Jahre einen enormen, sichtbaren Wurzelansatz (Nebarai) aus.

Aufgrund des starken Wachstums ist es ratsam die alte Erde regelmäßig zu 2/3 durch neues Substrat zu ersetzen.

Als Erdmischung wird eine „Standart-Bonsai-Erde“ empfohlen, die aus je einem Drittel Akadama, Lavagranulat und Humus besteht.
 Aber auch reines Akadama oder mit einer Zugabe von Khanuma haben sich als brauchbar erwiesen, da der Baum ein leicht saures Substrat bevorzugt.

Nach dem Umtopfen sollte der Baum unbedingt frostfrei aufgestellt werden.





Gießen

Der Dreispitzahorn hat wegen seiner Laubfülle und der kräftigen Wurzelbildung einen überdurchschnittlich hohen Wasserbedarf.
 Das Substrat sollte nie völlig austrocknen, da sonst die feinen Wurzeln Schaden nehmen können. An heißen Sommertagen kann ein mehrmaliges Gießen erforderlich sein, selbst wenn der Baum schattig steht.

Für die heiße Jahreszeit hat sich ein Tauchen der Bonsaischale von Vorteil erwiesen. Dabei werden kleinste Hohlräume, selbst unter der Pflanze, wo sonst kaum Gießwasser hinkommt, mit Wasser gefüllt, so dass sich das Substrat komplett vollsaugen kann.
 Dadurch erfolgt eine gleichmäßigere Versorgung der Wurzeln. Bei einer guten Drainageschicht sollte das überschüssige Wasser ablaufen.

Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden!

Als Gießwasser sollte man vorzugsweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwenden.


Schneiden

Handelt es sich um einen jungen Bonsai, so sollen das Dickenwachstum und die Feinverzweigung zunehmen. Hierzu lässt man die jungen Triebe auf 6 bis 8 Blattpaare heranwachsen und schneidet diese dann auf zwei Blattpaare zurück. Einzelne Äste deren Dickenwachstum nicht ausreichend ist, lässt man über das ganze Jahr wachsen.

An großen Blättern schneidet man während der gesamten Wachstumsperiode die Blattflächen ab und lässt lediglich die Blattstiele stehen. Kurze Zeit später entwickeln sich in den Blattachseln neue Triebe, wobei die Blätter jedoch wesentlich kleiner sind.

Bei guten Wachstumsbedingungen verträgt der Dreispitzahorn einen kompletten Blattschnitt. (In Japan sogar mehrmals im Jahr!)

Diese Maßnahme sollte jedoch nicht allzu oft durchgeführt werden, da die Pflanze dadurch geschwächt wird.

Um die Form eines Dreispitzahorns zu erhalten, müssen die Triebe, Äste und Zweige das ganze Jahr über zurückgeschnitten werden. 

Stärkere Äste schneidet man in den Wintermonaten, da der Baum zu diesem Zeitpunkt am wenigsten blutet.

Bei älteren Exemplaren lässt man die Triebe gar nicht erst herauswachsen, sondern kneift die frischen Triebspitzen sobald sie erscheinen mit den Fingerspitzen (Pinzieren) zurück. 




Drahten

Der Dreispitzahorn lässt sich problemlos durch Schneiden in Form bringen. Ist es unerlässlich zu Drahten, so sollte man dies im späteren Frühjahr machen, wenn die Zweige wieder elastischer geworden sind.

Während der Wachstumsperiode muss die Drahtung regelmäßig kontrolliert werden, da der Draht, bedingt durch das Dickenwachstum, bereits nach kurzer Zeit einwächst. Drahtnarben lassen sich nur schwer beseitigen. Die Spuren in der Rinde sind viele Jahre später noch zu erkennen und gelten bei der Bewertung eines Bonsais als Qualitätsmangel.



Düngen

Um eine gesunde Pflanze zu erhalten ist eine gute, regelmäßige Düngung unerlässlich. Düngebeginn ist nach dem Austrieb und endet mit Einsetzen der Herbstfärbung.

Eine 14tägige Düngegabe mit organischem Dünger in fester- oder flüssiger Form ist optimal. Hier hat sich das allseits bekannte Biogold bewährt.

Bäume die frisch umgetopft worden sind oder die in Blüte stehen werden nicht gedüngt.

Hildesheim, Februar 2021





zusammengestellt von 


Josef





Quellen:

Horst Stahl "Vom Grundkurs zum Meister"

Werner M. Busch "Bonsai"

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