Azalee - Allgemeine Pflegehinweise

 

 

 

Rhododendron indicum - Azalee - Allgemeine Pflegehinweise

 

Satsuki Pflegekalender.pdf

Das Jahr der Azalee - 1.pdf

Das Jahr der Azalee - 2.pdf

Das Jahr der Azalee - 3.pdf

Azalee - Die Zeit der Blüte

Azalee - Schnittmaßnahmen

Azaleenstecklinge

 

 

 

Satsuki oder Rhododendron indicum sind neben dem Wacholder die beliebteste Bonsai-Sorte, die in Japan gezüchtet wird. Ihr größtes, natürliches Vorkommen ist in der Region Kanuma, eine Stadt nördlich von Tokio, gelegen.
 Die für Azaleen verwendete Spezialerde, Kanuma, ist nach dieser Stadt benannt worden.

Seit dem 17. Jahrhundert spezialisieren sich die Japaner mit der Züchtung der verschiedenen Sorten. Es gibt bis zu 5000 Satsuki-Varianten, die sich in Blütenfarbe, Blattform und Größe unterscheiden.

Sa-tsuki bedeutet soviel wie „der fünfte Monat“ und symbolisiert den Frühling in Japan.

Alle Azaleen gehören zu der Ordnung der Rhododendron! Es gibt sowohl immergrüne, als auch laubabwerfende Sorten. Inzwischen existieren mehrere Tausend Zuchtformen die eine  verschwenderische Blütenpracht hervorbringen.
In Japan werden insbesondere die Bergazalee (Rhododendron kaempferi), die Stumpfblattazalee (Rhododendron obtusum)
 und die bereits erwähnte Satsukiazalee (Rhododendron indicum) als Bonsai kultiviert.

 

Die Satsukiazalee als Bonsai:


Standort:

 

Im Frühjahr:

Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, den Bonsai so schnell es geht aus dem Winterquartier holen und in die Sonne stellen.

Während der Blüte:

Vormittags ist gegen ein sonniges Plätzchen nichts einzuwenden. Um aber den Blütengenuss so lange wie möglich zu erhalten, sollte zu starke Sonneneinstrahlung oder Regen gemieden werden.

Im Sommer:

Ein voll sonniger Platz ist wichtig, da dieser die Knospenbildung und einen üppigen Wuchs  fördert.
In der heißen Mittagssonne sollten sie allerdings halbschattig aufgestellt, da ansonsten die Blätter verbrennen könnten. Außerdem steigt der Wasserverbrauch um ein Vielfaches, so dass mehrmals täglich gegossen werden muss. Während der heißen Monate ist ein halbschattiger Platz ratsam.

Im Herbst:

Man sollte auf extreme Wetterbedingungen achten! D.h. Hagel, eisiger Wind und plötzlicher, kräftiger Frosteinbruch sollten vermieden werden. Die Pflanze sollte unbedingt vor Dauerregen geschützt aufgestellt werden.
 Ansonsten braucht die Satsuki noch keinen Schutz. Erste leichte Fröste werden gut vertragen und härten den Baum ab. Erst bei langen Frostperioden sollte die Satsuki ins Winterquartier gebracht werden.

Im Winter: 

Die Satsuki ist nicht winterhart!! Kälteeinbrüche bis minus 3 Grad werden von älteren Pflanzen gut vertragen. Dauerfrost schädigt den Wurzelballen und kann zum Tod oder zum Absterben von Teilbereichen der Äste führen.
Jüngere Pflanzen, die u.U. auch in kleineren Gefäßen stehen, sollten früher eingewintert werden. – Zur Ausbildung der Blüte muss eine kalte Ruhephase eingehalten werden, die wenigstens 6 Wochen dauern sollte. In dieser Zeit sollte der Baum bei ungefähr 0 Grad stehen. Des Weiteren muss unbedingt dafür gesorgt werden, dass der Baum so aufgestellt wird, dass er keine eisigen Winde ausgesetzt wird. Auch in diesem Fall können ganze Astbereiche durch Zurücktrocknen absterben.
 Verliert die immergrüne Satsuki im Winter fast alle Blätter, ist dies auf ungünstige Temperaturbedingungen zurückzuführen. Unter normalen Bedingungen verlieren sie nur einen Teil des alten Laubes.  

Eine optimale Überwinterungstemperatur liegt um die 5 Grad. Von einer Überwinterung in beheizten Räumen ist unbedingt abzuraten.

 

Gießen:

Die Satsuki liebt saure Bodenverhältnisse. Das bedeutet, dass sie mit weichem Wasser (am besten Regenwasser) gegossen werden sollte. Ein Austrocknen des Wurzelballens ist unbedingt zu vermeiden. Die feinen Faserwurzeln nehmen ansonsten bei Hitze innerhalb kürzester Zeit Schaden.

Kurz vor der Blüte bzw. während der Blüte steigt der Wasserbedarf enorm an. Wird in dieser Zeit nicht ausgiebig gegossen, verwelken die Blüten innerhalb kürzester Zeit und fallen ab.
Nicht nur Staunässe, sonder auch zu üppige Wassergaben können bei der Azalee Schaden anrichten. Steht die Azalee über einen längeren Zeitraum in zu nassem Substrat verfärben sich erst die Blattspitzen und später das ganze Blatt schwarz. Danach verwelkt es, bzw. fällt es ab.
 Förderlich für diese Blattschäden sind extrem hohe Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit! In derartigen Fällen solllte die Bodenfeuchtigkeit herabgesetzt und die Pflanze an einen kühleren Standort gestellt werden.

Als immergrüne Pflanze muss die Satsuki auch während der Winterzeit hin und wieder gegossen, bzw. auf feuchtes Substrat überprüft werden.

 

Düngen:

Azaleen wachsen im Grunde auf schlechtem Boden! Deshalb sind ihre Nahrungsansprüche relativ gering. - Dennoch lassen sich beste Ergebnisse, das heißt auch schnelleres Wachstum, mit einer ausgewogenen Düngung erzielen. Die japanischen Züchter bevorzugen organischen Dünger wie z.B. Biogold. Meine Azaleen werden allerdings schon über Jahre mit Flüssigdünger erfolgreich gedüngt.
Man beginnt im Frühjahr und düngt bis etwa einen Monat vor der Blüte (April/Mai). Dann setzt man aus und nach der Blüte beginnt man erneut zu düngen. Hin und wieder ist es ratsam ein wenig Eisendünger, bzw. Dünger mit Spurenelementen zuzusetzen.
 Mit der Düngung wird im Herbst aufgehört, sobald die Frühlingsblätter ihre Farbe verändern.


 

Schnitt:

Anders als bei anderen Pflanzen treiben Azaleen im Spitzenbereich der Krone schwächer aus. So ist der Schnitt so anzupassen, dass im oberen Bereich der Krone etwas zurückhaltender geschnitten wird.
Nach der Blüte, bei uns etwa Mitte Juni, werden alle alten, verwelkten Blüten, sowie die möglicher Weise schon entstandenen Fruchtstände, mit den Fingerspitzen entfernt. Danach kann man der Satsuki eine Ruhepause von ca. 1 bis 2 Wochen gönnen, damit sie sich von dem Blütenstress ein wenig erholt. Spätestens Anfang Juli sollte ein Gestaltungsschnitt vorgenommen werden. Alle neuen am Blütengrund entstandenen Triebe werden so geschnitten, dass nur noch zwei davon (die Schwachen) stehen gelassen werden.
Die Triebe sollten so ausgerichtet sein dass sie waagerecht weiter wachsen. Sind die frsichen Triebe bereits zu lang, kann am Blütengrund der gesamte Blütenstand, mit den bis zu 5 neu entwickelten Trieben, abgeschnitten werden, so dass nur wenige Blätter des alten Laubes stehen bleiben.
Die Astetagen werden ausgedünnt und die Nebentriebe (wachsen häufig senkrecht nach oben oder unten) an den Astober- und Unterseiten, sowie die unerwünschten Triebe an der Basis der Pflanze, werden entfernt.
Den neuen Zuwachs lässt man auf 6 bis 8 Blattpaare wachsen und kürzt sie dann auf zwei Blattpaare ein. Sollte im Folgejahr Wert auf eine Blüte gelegt werden, darf der Neuaustrieb nach Juli nicht mehr eingekürzt werden.
 Im Winter wird sehr zurückhaltend geschnitten, da bei jedem Schnitt die an der Astspitze befindliche Blüte entfernt wird.



Drahten:

Der  beste Zeitpunkt zum Drahten ist direkt nach der Blüte, wenn die Azalee geschnitten und die Aststruktur klarer zu erkennen ist. Es ist aber auch möglich im Oktober / November und im März zu drahten. Stellt man die Pflanze in den Schatten und gießt sie ein wenig zurückhaltender, so wird das Holz flexibeler. Im Winter sollte die Azalee nicht gedrahtet werden.
Das Holz ist sehr brüchig, darum sollte man beim Drahten äußerst vorsichtig vorgehen. Des Weiteren ist die Rinde sehr empfindlich, so dass der Draht mit Krepp oder Papierband umwickelt werden sollte. Dass der Draht wieder entfernt werden muss, sobald erste Anzeichen des Einwachsens auftreten, muss nicht besonders erwähnt werden.
 Dickere Äste sollten mit Spanndrähten abgespannt werden. Junge Triebe drahtet man erst, wenn sie anfangen zu verholzen.

 


Umtopfen:

Ich topfe meine Satsuki ausschließlich im Frühjahr um!!! – Das hat m.E. verschiedene Vorteile. Die Pflanze wird dem Umtopfstress und dem Blütenstress nicht innerhalb von 6 Wochen ausgesetzt. Der Wasserbedarf ist im Sommer höher und anders als im Frühjahr. Hat die Satsuki im Sommer einen Wurzelschnitt erhalten, wird eine gezielte Bewässerung problematisch.
Alte Satsuki werden alle 3 bis 4 Jahre umgetopft. Jüngere alle 2 Jahre.
Verwendet wird ausschließlich Kanuma!! – Es befinden sich kaum Bakterien in dem Substrat, es hält die Feuchtigkeit und drainiert gut. Es schafft einen optimalen ph-Wert von 4,5 bis 5,5. Zugaben z.B. von Bimskies würden den ph-Wert negativ beeinflussen. Lediglich die Beigabe von Lavagranulat (leicht sauer) würde die körnige Struktur des Substrats erhalten. Wird die Satsuki über Jahre nicht umgetopft, bildet sich das Kanuma in der Schale zu einer "betonartigen Pampe“ aus.
Die Wurzeln der Satsuki sind sehr brüchig. Deshalb sollte man mit einem Wurzelhaken eher vorsichtig sein, besser sind Holzstäbchen zum Ausharken geeignet.
Bei sehr stark verwurzelten Wurzelballen kann man auch mit einem scharfen Messer Stücke, wie aus einem Kuchen, herausschneiden. Die Wurzeln werden entwirrt und eine wenig geordnet, sowie sauber nach geschnitten. Anschließend werden die Holräume mit Kanuma gefüllt. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich neue, feine Wurzeln. Das Abdecken der Oberfläche mit Torfmoos oder Sphagnummoos haben sich als vorteilig erwiesen, da die Feuchtigkeit länger hält und gleichmäßiger verteilt wird.
 Satsukiazaleen mit einem Wurzelschaden oder als Yamadori (kommen hier leider seltener vor) können in ein Substrat von Kanuma und Sphagnummoos, in einem Verhältnis 1:1, gesetzt werden.

Es ist ratsam die Satsuki in tiefere Schalen zu setzen, da die Erde darin länger und gleichmäßiger feucht bleibt.

 

Schädlinge:

Azaleen sind kaum anfällig gegen Schadinsekten. Bei zu warmen, trockenem Standort können Spinnmilben auftreten. Diese können durch Standortwechsel oder Erhöhung der der Luftfeuchtigkeit bekämpft werden. – Azaleen lieben es, wenn sie übersprüht werden. Ausgenommen im Winterquartier!! Das Blattwerk trocknet nicht ab und bildet so beste Voraussetzungen für Pilze.
 Des Weiteren können hier und da Raupen auftreten, die leicht durch Absammeln beseitigt werden können. Kann man der Plage gar nicht Herr der Lage werden, kann man Spritzmittel aus dem Handel einsetzen.

Einer der gefürchtesten Schädlinge ist der gefurchte Dickmaulrüssler. Die ausgewachsenen Tiere richten i.d.R. nicht so viel Schaden an, obwohl sie die Blätter anfressen.
 Es sind vielmehr die in der Erde lebenden Larven. Eine einzige weibliche Larve kann bis zu 10000 Eier legen. Die Larven können das Wurzelsystem schädigen, bevor der Züchter es gemerkt hat. Der Baum kann derart geschädigt werden, dass er den Befall nicht überlebt.

Der Dickmaulrüßler kann am erfolgreichsten mit chemischen Mitteln (zum Gießen oder Spritzen) oder mit im Handel erhältlichen Nematoden bekämpft werden. Es gibt verschiedene Nematoden (Fadenwürmer) die sowohl gegen die Käfer, als auch gegen die Larven eingesetzt werden.
 Ein Absammeln der Larven während des Umtopfens, weil aufgrund des Befalls das Substrat gewechselt werden muss, ist zu unsicher.


 

Pilze:

Hier ist als erstes die Wurzelfäule zu nennen. – Die ersten sichtbaren Symptome sind welke Blätter und Blattwurf. Der eigentliche Schaden ist allerdings an den feinen Faserwurzeln zu finden, die dann braun und „matschig“ sind.
Zu dauerhaft nasse Erde und sehr hoch verdichteter Boden sind häufig Auslöser für Wurzelfäule, da Pilzsporen einen Feuchtigkeitsfilm brauchen um durch die Erde zu wandern. Sickstoffbetonte Düngung begünstigt die Infektion. Der Pilz bleibt über viele Jahre lebensfähig. Deshalb insbesondere beim Werkzeug auf Hygiene achten!!
Grundsätzlich sind verletzte Wurzeln betroffen, in denen der Pilz (Polyporus annosus) eindringen und hochwandern kann.
Durch im Handel erhältliche Gießmittel werden die Pflanzen geschützt und gestärkt, so dass ein Vitalisierungseffekt eintritt. Der Pilz stirbt ab, bzw. kann sich gar nicht erst entfalten und den Baum schädigen.
 Guter Wasserablauf und sorgfältige Kontrolle beim Gießen tragen ebenfalls maßgeblich dazu bei, diese Krankheit zu vermeiden.

Die anderen regelmäßig auftretenden Pilzprobleme sind ganz oder teilweise fleischig verdickte, später zunächst rötliche oder gelbliche, grüne Verfärbungen an den Blättern. Diese in diesem zustand brüchigen Blätter verfärben sich später in ein weißes Gebilde.

Diese weiße Verfärbung sind die Sporen des die Krankheit verursachenden Pilzes, der Ohrläppchenkrankheit.

Begünstigt wird diese Krankheit durch nasse Böden und Staunässe; mangelnde Belüftung und zu eng aneinander stehenden Pflanzen. Vorbeugend lassen sich Ackerschachtelhamtees oder  Pilzvorbeugende Mittel einsetzen. Die beste Gegenmaßnahme bei einem Befall ist es, die kranken Pflanzenteile abzusammeln und zu entfernen, bevor sich die weiße, puderige Beschichtung zeigt.
 Glücklicherweise ist diese Krankheit nur selten eine Bedrohung für die Pflanze. Der Pilz verbreitet sich nur von außen, nicht aber durch das Pflanzengewebe. 

 

Gruß

Josef

 

 

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